Die Kluft zwischen Arm und Reich wächst in Deutschland stetig an. Ulrich Schneider vom Paritätischen Gesamtverband sagte: „Deutschland droht den sozialen Zusammenhalt zu verlieren, das ist eine gefährliche Entwicklung“. Die Bundesregierung führte den sogenannten Armutsbericht ein, der erstmals im Jahre 2001 erschienen ist. Dabei wird jedoch der Begriff Armut nicht als wissenschaftlich erfassbar gewertet, sondern als eine Beschreibung der Lebenslage.
Der Armutsbericht wird in elf Themenbereiche aufgegliedert, die von den gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der gesellschaftlichen Entwicklung ausgehen. Unter anderem werden Einkommen, Verschuldung, Bildungschancen, Erwerbstätigkeit, Familie, Kinder Gesundheit, Wohnen und Menschen in besonderen Lebenslagen in den Themenbereichen erfasst. Der analytische Teil des Armutsberichts enthält die Darstellung der Fakten. Der zweite Teil beinhaltet Vorschläge und politische Maßnahmen. Im Jahre 2005 galten die Menschen als arm, die weniger als 938 Euro monatlich zur Verfügung hatten, derzeit sind die Menschen arm, die weniger als 781 Euro monatlich zur Verfügung haben. Die Beträge sind Nettobeträge.
Dabei wurde z. B. im Jahre 2005 festgestellt, dass Alleinerziehende eine Armutsrisikoquote von 24 % haben während ein Paar mit einem Kind lediglich zu 8 % gefährdet ist. In Deutschland waren im Jahre 2008 etwa 1,8 Millionen Kinder unter 15 Jahren bzw. 20 % von der Armut direkt betroffen. Das resultiert meist daher, dass die Eltern ein Einkommen nach SGB II oder Hartz IV haben. Damit verringern sich für diese Kinder auch die Chancen für eine gute schulische Ausbildung. Der Armutsbericht, so die Financial Times Deutschland, basiert auf einer sehr umstrittenen Datenauswahl. Die Armutsrisikoquote wird im Armutsbericht für 2006 mit 13 % angegeben während das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung diese mit 18 % für das gleiche Jahr angibt.