Was die Regierung in Deutschland gegen die Kluft zwischen Arm und Reich unternimmt

Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer; der Mittelstand bricht mehr und mehr weg. Diese Nachricht ist seit Jahren in aller Munde; und was da so leicht daher gesagt wird, das spüren viele auch am eigenen Leib. Doch was macht der Staat dagegen?

Die Bundesrepublik Deutschland ist ein Sozialstaat. Das steht sogar im Grundgesetz. In den ersten Jahren nach der Gründung festigte sich das Modell der Sozialen Marktwirtschaft als Wirtschaftsform. Das heißt, dass der Markt zwar freie Hand hat, aber eben doch noch einige staatliche Begrenzungen erfährt. Am auffälligsten ist dieses staatliche Eingreifen auf dem Gehaltszettel zu sehen: Bis zu 40 % des Einkommens gehen an den Staat. Der behält das Geld aber nicht, sondern verteilt es um; die Krankenversicherung beispielsweise finanziert das deutsche Gesundheitswesen. So kann gewährleistet werden, dass jedem Patienten, egal ob arm oder reich, die gleiche Behandlung zugutekommt. In den meisten Fällen verfolgt Deutschland jedoch die Methode des staatlich sozialen Versicherungssystems – das heißt, dass jeder abhängig von seinen Beiträgen ausgezahlt wird – so geschieht es beispielsweise bei der Rentenversorgung. Die größer werdende Kluft ist mit solchen Maßnahmen aber nicht überwunden; der Staat muss sehr viel aktiver in die Wirtschaftspolitik eingreifen, um etwas an den sozialen Missständen zu ändern. Vor allem die Schaffung und die Sicherung von gut bezahlten Arbeitsplätzen sind hier sinnvoll.

Des Weiteren muss Ausbildung auf jeden Fall kostenlos bleiben, sodass eine Chancengleichheit für jeden, egal ob aus einem reichen oder armen Elternhaus, besteht. Außerdem müssen Kinder aus sozial benachteiligten Familien stärker gefördert werden; im Moment sind immer noch überproportional viele Kinder aus reichen Elternhäusern auf höheren Schulen. Wenn hier schon keine Gleichheit besteht, vertiefen sich die Unterschiede im Laufe des Lebens nur noch.