Die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands 2012

Die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands 2012Die Wachstumsprognosen der deutschen Wirtschaft wurden im Frühjahr von den führenden Wirtschaftsforschungsinstituten erhöht. Für das laufende Jahr wird ein Wachstum von 0,9 Prozent erwartet. Für 2013 sehen die Prognosen optimistischer aus. Bisher werden 2,0 Prozent Wachstum erwartet. Der Optimismus fügt sich in die zuletzt guten Konjunkturdaten für Deutschland. Die Finanzmarktexperten gehen von einer insgesamt positiven Entwicklung im laufenden Halbjahr aus. Allerdings weisen sie auch auf erhebliche Konjunkturrisiken fest, wie etwa die wirtschaftliche Entwicklung wichtiger Handelspartner. Auch die Entwicklung der Rohstoffpreise kann das Wirtschaftswachstum noch bremsen.

Positive Entwicklung branchenabhängig

Nicht alle Branchen werden von der vermutlich positiven Entwicklung der Wirtschaft profitieren. So ist die Medienbranche mit ihrer wachsenden Diversifizierung und der schwierigen Geschäftslage im Internet weiter von stagnierenden oder rückläufigen Einnahmen betroffen. Wer in einer Ausbildung zum Redakteur Erfolg haben will, muss sich auf lange Durststrecken und niedrige Einstiegsgehälter gefasst machen.
Zu den Gewinnern eines positiven Entwicklers zählen die exportstarken Branchen in Bereich der Spitzentechnologien. Konjunktureinbrüche mussten zuletzt die Solarbranche verkraften, die nach dem Streichen von Fördermitteln noch nicht international konkurrenzfähig ist. Auch die Frage, ob der Binnenmarkt von der positiven Konjunktur profitieren wird, ist noch nicht abschließend zu beantworten. Hier werden vor allem die steigenden Benzin- und Energiepreise darüber entscheiden, ob der Verbraucher am Ende Geld für andere Ausgaben übrig hat.

Sparsame Deutsche

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Deutschen dort zuerst sparen, wo noch Verzicht möglich ist. Das sind in erster Linie die Gastronomie und das Reisebudget. Die Bereitschaft hier großzügig Geld auszugeben ist in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken. Und auch die Löhne und Gehälter stagnieren hier seit Jahren. Ähnliches gilt auch für die Lebensmittelbranche. Die Verbraucher sind preisbewusst und zeigen wenig Bereitschaft mehr Geld für bessere Lebensmittel auszugeben. Auch wenn Lebensmittel aus biologischem Anbau beliebt sind, werden sie doch wenig gekauft. Dagegen ist Bereitschaft Geld für Spitzentechnologie auszugeben nach wie vor ungebrochen.