Der Euro in der Griechenlandkrise

Die weltweite Schuldenkrise verunsichert ganz gewiss nicht nur die Börsianer. In den vergangenen Wochen ging es mit der Börse bergab. Allein der DAX verlor in den letzten Tagen mehr als 12 %. Erst stritten in den USA die Demokraten und die Republikaner um eine Erhöhung der Staatsverschuldung und in Europa kriseln die Euroländer. Als nächste Anwärter auf den Rettungsschirm werden derzeit Spanien und Italien gehandelt. Griechenland hat schon mehrfach aus dem europäischen Rettungsschirm Gelder erhalten – ein Ende ist jedoch nicht abzusehen. Jedenfalls nicht solange, bis das Land die Wirtschaft wieder in Gang bekommt. Die Sparmaßnahmen, die die EU den Griechen auferlegt hat, dürften alleine nicht ausreichen, um die Krise zu bewältigen. Vergessen darf man bei der Griechenlandkrise nicht, dass nicht nur Griechenland hoch verschuldet ist. Auch die Staaten der Eurozone haben sich verschuldet bzw. werden in Schulden geraten, wenn die gegebenen Garantien fällig werden sollten; Deutschland hat etwa 50 % des Staatshaushaltes an Garantien gegeben. Um das festzustellen, ist eine Brille nicht notwendig – und das auch dann nicht, wenn das Lasern der Augen der Brille bzw. den Kontaktlinsen vorgezogen wird. Dieser schmerzlose Eingriff ermöglicht scharfes Sehen ohne Brille oder Kontaktlinsen. Die Erfolgsquote liegt bei über 90 %. Eine so hohe Erfolgsquote hat der Euro-Rettungsschirm sicherlich nicht. Griechenland machte den Anfang und die Länder der Eurozone haben – wenn auch spät – reagiert und einen Rettungsschirm ins Leben gerufen, damit Griechenland nicht in den Staatsbankrott geht. Dabei ist Griechenland nicht der einzige Staat, der sich unter den Rettungsschirm begeben hat, auch Portugal und Irland haben sich dort ihren Platz gesichert.

Doch was mit Griechenland wird, ist noch lange nicht klar. Die Wirtschaft in Griechenland ist bei weitem nicht so strukturiert wie z. B. in Deutschland, und nachdem das Sparpaket heftige Demonstrationen hervorgerufen hat, bleiben auch viele Urlauber weg. Die Ratingagenturen wie Moody’s und S&P haben Griechenland Ende Juli 2011 erneut zurückgestuft. So hat Griechenland ein Rating von „CC“, was so viel bedeutet wie „currently highly vulnerable“ (aktuell sehr gefährdet) von der Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) erhalten. Für die Aufnahme von Krediten muss nun Griechenland sehr viel höhere Zinsen bezahlen. Die hohen Zinsen, die Einsparungen, die das Land machen muss und die schwache Wirtschaft bringen Griechenland nicht vorwärts. Der Euro ist trotz Finanzkrisen einzelner Eurostaaten recht stabil geblieben, doch wenn sich immer mehr Staaten unter den Rettungsschirm stellen müssen, ist es nur eine Frage der Zeit, wann auch der Euro an Stabilität verliert.